Mit stehenden Ovationen verabschiedete das Psychiatrische Zentrum Nordbaden (PZN) seinen langjährigen Pflegedirektor und Geschäftsleitungsmitglied Walter Reiß in den Ruhestand. Nach 48 Jahren und einem Monat endet eine außergewöhnliche Laufbahn, die die psychiatrische Pflege im PZN und weit darüber hinaus nachhaltig geprägt hat.
Nur zwei Jahre nach Veröffentlichung der Psychiatrie-Enquête – einer Zeit des Aufbruchs und der Veränderung - begann Reiß seine Karriere 1977 als Pflegehelfer im damaligen Psychiatrischen Landeskrankenhaus (PLK) und entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einer der prägenden Persönlichkeiten der psychiatrischen Pflege in Baden-Württemberg. Seit 1998 war er Pflegedirektor und Mitglied der Geschäftsleitung. Als engagierter Gestalter setzte er sich besonders für eine hochwertige pflegerische Aus- und Weiterbildung ein. So war er maßgeblich am Aufbau der Weiterbildung Psychiatrische Fachpflege beteiligt, gestaltete die Pflegefachschule Bildungszentrum Gesundheit Rhein-Neckar GmbH (BZG) entscheidend mit und trug als deren Geschäftsführer dazu bei, dass das PZN heute als Ausbildungsstandort überregional anerkannt ist.
Auch außerhalb des PZN engagierte sich Reiß, unter anderem viele Jahre im Landesvorstand der Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie (BFLK) und in der Illenauer Stiftung.
In den Grußworten wurde deutlich, wie stark Reiß die Pflege als Führungskraft, Mentor und Mensch geprägt hat.
Geschäftsführerin Anett Rose-Losert würdigte ihn als „Verbinder“, der durch Fachlichkeit, Loyalität, Kollegialität, Verlässlichkeit und Wertschätzung die Pflege im PZN auf ein neues Niveau gehoben habe. Ärztliche Direktorin Dr. Jutta Kammerer nannte ihn einen „Zeitzeugen des Wandels in der Psychiatrie“, der stets für Qualität und die bestmögliche Lösung eingetreten sei.
Die Pflegedienstleitungen Annette Diemer, Ralf Lauterbach und Peter Salathoben seine Unterstützung, Fachlichkeit und Beharrlichkeit hervor – Eigenschaften, die ihn zu einem Vorbild gemacht hätten.
Zum Abschied überreichten ihm die Pflegedienstleitungen einen Wunschbaum mit Botschaften aller Stationen, die Auszubildenden der BZG dankten mit einem bewegenden Film.
Auch Birgit Karl, derzeitige Landesvorsitzende der BFLK, und Alexandra Zimmermann, Leiterin der Fachweiterbildungen, würdigten Reiß’ jahrzehntelanges Engagement: „Sie waren immer der Motor. Ihre Begeisterung war ansteckend, auch nach 48 Jahren.“
In seiner Abschiedsrede verglich Reiß seinen Berufsweg mit einem Marathon. Man müsse sich gut vorbereiten, Kräfte einteilen und Durchhaltevermögen zeigen. „Mein Marathon im PZN dauerte 48 Jahre und einem Monat und er endet heute hier.“
Seit seinem Start habe sich Pflege deutlich verändert. Vom Verständnis als damals lediglich helfende Hand zu heute therapeutisch-pflegerische Profession. „Recovery-orientierte Konzepte, Milieutherapie und partizipative Pflegeansätze sind heute selbstverständlich, ebenso standardisiertes, leitliniengerechtes Handeln basierend auf pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen.“
Er dankte seinen Weggefährtinnen und Weggefährten für Vertrauen und Zusammenarbeit und wünschte seiner Nachfolgerin Bahar Petmezci(Geschäftsführung BZG) und seinem Nachfolger Andreas Emmerich (Pflegedirektor, Geschäftsleitung) viel Erfolg.
Mit langanhaltendem Applaus und stehenden Ovationen verabschiedeten Mitarbeitende und Wegbegleitende ihren Pflegedirektor – ein Zeichen des Respekts und großer Wertschätzung für einen Menschen, der die Pflege im PZN über Jahrzehnte geprägt hat.
Nach dem offiziellen Teil wurde mit Köstlichkeiten der Servicegesellschaft Nordbaden (SGN) zum geselligen Teil des Abends übergegangen. Für die musikalische Umrahmung sorgte dabei die Wieslocher Band Lovebirds.
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