Eine Frau und zwei Männer sitzen am Tisch

Alles Wichtige zum Neubau für den PZN-Maßregelvollzug

Nach intensiver Planung und Vorbereitung entsteht seit November 2021 im Sicherheitsbereich der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie ein neues Krankenhausgebäude.

Seit 2018 steigt die Zahl der psychisch kranken Straftäter*innen in den Maßregelvollzugseinrichtungen, nicht nur in Baden-Württemberg, sondern bundesweit. Auch in der PZN-Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, die für den Maßregelvollzug gemäß § 63 StGB für die vier Landgerichtsbezirke Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe und Mosbach zuständig ist, müssen seitdem jährlich mehr Patient*innen aufgenommen werden als entlassen werden können.

Der Neubau im PZN ist Teil der Bemühungen des baden-württembergischen Sozialministeriums, landesweit dringend benötigte Zusatzkapazitäten im Maßregelvollzug zu schaffen. Nach der bereits im September 2022 abgeschlossenen Erweiterung um eine Reha-Station in einem umgebauten und sanierten Bestandsgebäude werden durch den voraussichtlich Ende 2024 bezugsfertigen Neubau weitere Unterbringungskapazitäten für 54 Patient*innen geschaffen.

Das neue Krankenhausgebäude für den Maßregelvollzug wird im östlichen Teil des PZN-Geländes im Sicherheitsbereich der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie errichtet. Dank umfassender Sicherheitsvorkehrungen über alle Bauphasen hinweg schreiten die Bauaktivitäten bei laufendem Betrieb auf den benachbarten Stationen zügig voran.

Auf drei Stockwerken gibt es Platz für die Unterbringung, Therapie und Sicherung von 54 Patient*innen auf drei 18-Betten-Stationen sowie die dafür benötigten Funktionsbereiche. Zusätzlich entsteht eine Halle für die Sporttherapie sowie ein Gemeinschaftszentrum.
Auf den Stationen des Sicherheitsbereichs, zu dem der Neubau gehört, gibt es die Möglichkeit besonderer Sicherung und der Intensivbehandlung bzw. Krisenintervention. Hier werden die Voraussetzungen für eine Verlegung in den klinikeigenen Rehabilitationsbereich gelegt. 

Die Projektkosten belaufen sich aus rund 40 Mio. Euro. 
Das PZN kann die Kosten des Bauprojekts aufgrund der finanziellen Unterstützung durch das baden-württembergische Sozialministerium stemmen. 

Die Planung und Projektsteuerung des MRV-Neubaus liegt bei Jeggle Architekten und Partner mbB, ein Architekturbüro mit Sitz Kernen im Remstal, das auf die 
Abwicklung komplexer Großprojekte im Gesundheitswesen spezialisiert ist. 

Zu den umfassenden baulichen Sicherheitsmaßnahmen gehören eine Sicherheitsmauer, Sicherheitsschleusen für den Zutritt und speziell schließbare Türen. Modernste elektronische Überwachungssysteme ergänzen die baulichen Sicherheitsvorkehrungen.

Die forensische Psychiatrie im PZN dient ausschließlich der Therapie und Sicherung von Patient*innen, deren Unterbringung gemäß § 63 des Strafgesetzbuches angeordnet wurde. Diese Straftäter*innen sind aufgrund ihrer psychischen Erkrankung nicht oder vermindert schuldfähig. Der Großteil der Patient*innen im PZN-Maßregelvollzug ist an einer Schizophrenie erkrankt.

Menschen, die in Zusammenhang mit einer Suchterkrankung eine Straftat begangen haben, und für die eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt gemäß § 64 StGB angeordnet wurde, werden nicht in Wiesloch, sondern in anderen baden-württembergischen Zentren für Psychiatrie behandelt und gesichert. 

Ein neues Gesamtkonzept mit angepassten Stationsschwerpunkten wurde unter Einbeziehung des multiprofessionellen Klinikteams entwickelt. Bereits jetzt steht fest, dass zukünftig mehr Patient*innen im Sicherheitsbereich untergebracht werden. Dort erhalten sie ein multimodales Therapieangebot gemäß aktuellen MRV-Standards.
Mit der überschaubaren Stationsgröße, Aufenthaltsmöglichkeiten an der frischen Luft in einem Innenhof sowie auf Balkonen und den Raumangeboten für Sport und Bewegung orientiert sich der Erweiterungsneubau an den Empfehlungen der Facharbeitsgruppe Forensik.
Neben dem freundlichen und modernen Ambiente werden auch die Möglichkeit zusätzlicher soziotherapeutischer Angebote und ein neues Gemeinschaftszentrum im Sicherheitsbereich positive Impulse auf die Therapiearbeit und die Wiedereingliederungschancen der Patient*innen entfalten.

Durch die räumliche Entzerrung und funktionale Raumanordnung im neuen Gebäude werden sich die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden spürbar verbessern. Dank der sorgfältig durchdachten Arbeitsabläufe im Klinikalltag, die frühzeitig in die Bauplanungen eingeflossen sind, werden gute Rahmenbedingungen geschaffen, um beispielsweise Wege zu verkürzen und die Kommunikation im Therapieteam zu erleichtern. 
Die freundliche Farbgebung und zeitgemäße Einrichtung im gesamten Neubau werden die Arbeitsatmosphäre zusätzlich positiv beeinflussen. 

Mit dem Erweiterungsprojekt geht für die Klinik die Herausforderung einher, rechtzeitig für die qualifizierte Verstärkung des aktuell rund 400 Köpfe umfassenden Mitarbeiterteams zu sorgen. Insgesamt 100 Stellen für therapeutische, pflegerische und administrative Leistungen sowie für Sicherungsaufgaben sind zu besetzen.
Die neuen Mitarbeitenden erwartet in der forensischen Psychiatrie ein spannendes und anspruchsvolles Tätigkeitsfeld. Neben attraktiven beruflichen Weiterentwicklungschancen profitieren sie von den vielseitigen Arbeitgeber-Benefits des PZN.

Interessierte Bewerber*innen erhalten weiterführende Infos zu den Anforderungen im Sekretariat der Klinik unter Tel. 06222 55-2008.

Einen Überblick über offene Stellen und die Möglichkeit für Online-Bewerbungen gibt es im PZN-Karriereportal.

Der interessierten Bevölkerung wird die Möglichkeit einer geführten, kostenfreien Besichtigung gegeben. Hierzu müssen Sie sich obligatorisch über unseren Ticketdienstleister anmelden.  

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