Luftaufnahme vom Psychiatrischen Zentrum Nordbaden

Wandschmiererei in der Forensik - Graffitikunst

Graffiti, italienisch, steht als Sammelbegriff für thematisch und gestalterisch unterschiedliche sichtbare Elemente, zum Beispiel Bilder, Schriftzüge oder Zeichen, die mit verschiedenen Techniken auf Oberflächen oder durch deren Veränderung im privaten und öffentlichen Raum erstellt wurden. Aber was hat das mit dem PZN Wiesloch zu tun?

Früher sagte man auch kurz und knapp „Wandschmiererei“ dazu. Heute ist das nicht mehr der Fall – zum Glück. Denn als Wandschmiererei kann man das Bild hinter der Mauer der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie des PZN Wiesloch tatsächlich nicht bezeichnen. Marco Billmaier, regionaler Graffitikünstler, hat innerhalb von fünf Tagen ein buntes und wortwörtlich großes Bild für die Forensik angefertigt. Die Idee für ein Graffiti kam recht spontan. Boris Prach, stv. Pflegedienstleiter dieser Klinik, hat selbst ca. zehn Jahre im Sicherheitsbereich der forensischen Klinik gearbeitet und empfand eine graue Mauer schon immer weniger schön als eine bunte. Farbe kann positive Gefühle auslösen und anregend wirken. Da eine sehr große Leinwand in Form einer Mauer vorhanden ist, war die Idee für das Graffiti geboren. Der Kontakt zu Marco Billmaier war bereits vorhanden, da im Jahr 2019 ein Graffitiworkshop für Bufdi´s und FSJ´ler im PZN veranstaltet wurde. Das ca. 50 Meter lange Bild befindet sich im Sicherheitsbereich der Forensik und ist somit leider nicht für die Öffentlichkeit sichtbar. Für die Patientinnen und Patienten der Forensik und insbesondere für die Menschen, die im Sicherheitsbereich leben und arbeiten, ist das Bild sichtbar und macht diesen Bereich nun bunter. Die Motivwahl erfolgte ohne Bezug zu den Stationsnummern und soll zur freien Interpretation anregen. Einige bleiben stehen, schauen und interpretieren eigene Gedanken in die Bilder an der Wand. So war es gedacht und ganz im Sinne von Walter Gropius: „Bunt ist meine Lieblingsfarbe“.