Luftaufnahme vom Psychiatrischen Zentrum Nordbaden

PZN erhält Anerkennung als Zentrum für seelische Gesundheit im Sport

Die Jagd nach sportlichen Erfolgen lässt keinen Platz für Schwäche. Dabei sind Depressionen oder andere psychische Erkrankungen bei Sportler*innen nicht selten. Stigmatisierung der Betroffenen und mangelnde Information können fatale Folgen haben. Das Referat „Sportpsychiatrie und -psychotherapie“ der DGPPN hat deshalb ein bundesweites Unterstützungsnetzwerk aufgebaut, das sich um psychisch erkrankte Leistungssportler kümmert.

Die DGPPN listet in ihrem Netzwerk bundesweit 18 anerkannte Zentren für Seelische Gesundheit im Sport auf: Davon sind 15 an Universitäten angegliedert, auch Heidelberg und Mannheim sind dabei. Ferner gibt es drei nichtuniversitäre Zentren in Flensburg, Neuss und nun auch eins am PZN Wiesloch, verankert an der Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie II unter der Leitung von Prof. Dr. Helmut Vedder. Chefarzt Vedder zeigt sich erfreut darüber, „dass das PZN Wiesloch nun offiziell nach den Kriterien des DGPPN-Referates als „Zentrum für Seelische Gesundheit im Sport“ angenommen und gelistet wurde. Damit können wir nun unserer spezialisiertes Konzept Betroffenen anbieten.“

Dr. Andrea Sauter, Oberärztin, ist die DGPPN Expertin am PZN Wiesloch für Sportpsychiatrie und -psychotherapie. Die Anerkennung forderte einiges an konzeptioneller Vorarbeit, wobei u.a. individuelle Bedürfnisse und Gewohnheiten der Zielgruppe berücksichtigt wurden. So entstand das neue stationäre Konzept Sportpsychiatrie, verankert in der APII, das Leistungssportler*innen unterstützen soll. Derer gibt es einige in der Metropolregion, in der Fußball, Handball, Basketball und Golf auf hohem Niveau ausgeübt wird.

Dr. Andrea Sauter führt aus, dass das entwickelte stationäre Therapieangebot einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung längerer Ausfallzeiten schwer psychisch erkrankter Leistungssportler*innen leisten kann, da sowohl ein Fokus auf einem nahtlosen Behandlungsübergang von und in die ambulanten Versorgungsstrukturen z.B. durch Sportpsycholog*innen und Fachärzt*innen liegt, als auch ein weiterer Schwerpunkt durch bestmöglichen Aufrechterhalt bestehender Trainingspläne gesetzt wird. Erfahrungsgemäß trägt das zu einer deutlichen Entlastung der Betroffenen bei und kann diesen damit helfen, sich leichter auf die erforderliche stationäre Behandlung einzulassen.

Das PZN Wiesloch beschäftigt 1800 Mitarbeiter*innen in rund 55 Berufsgruppen, darunter elf Sport- und Bewegungstherapeut*innen, eine Sportwissenschaftlerin, zwölf Physiotherapeut*innen und vier Sportpädagog*innen.