Luftaufnahme vom Psychiatrischen Zentrum Nordbaden

Das PZN baut mit Blick auf die Zukunft

Die alte Wäscherei des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden bekommt eine neue Funktion: Neben einem Ambulanzzentrum soll dort ein einladendes Café für Patienten und Mitarbeiter des PZN sowie für die Bürger der Stadt Wiesloch entstehen. Der Umbau einer Station des Gerontopsychiatrischen Zentrums ist ebenfalls in vollem Gange.

Wer das Gelände des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden vom westlichen Zugang her betritt, dem fällt sofort das hinter der Pforte gelegene Gebäude 26 auf. Die alte Wäscherei steht jedoch seit 1985 leer. In der Vergangenheit gab es verschiedene Anläufe, das über hundertjährige denkmalgeschützte Bauwerk wieder zum Einsatz zu bringen. Die in die Jahre gekommene Bausubstanz schränken die Nutzungsmöglichkeiten jedoch ein. So war beispielsweise der Umbau in eine Krankenstation nicht möglich.

Bei der günstigen Lage direkt hinter der Pforte war eine Nutzung des Gebäudes als Aufnahme- und Servicezentrum naheliegend. Dies wird nun verwirklicht: Ab Sommer 2017 soll sich dort das Ambulanzzentrum für die Kliniken für Allgemeinpsychiatrie I und II, Suchttherapie und Entwöhnung, das Gerontopsychiatrische Zentrum sowie den Ambulanten Psychiatrischen Pflegedienst befinden. Die Einrichtung dient Patienten, die zwar keine stationäre Behandlung, jedoch eine komplexe psychiatrisch-psychotherapeutische ambulante Behandlung benötigen.

Darüber hinaus werden auch die Bürger von Wiesloch und Umgebung von der zukünftigen Nutzung des Gebäudes profitieren: In der ehemaligen Wäschereihalle ist ein großzügiges Café mit neu gestaltetem Außenbereich geplant, welches von Patienten, Mitarbeitern und Besuchern gleichermaßen besucht werden kann. Eine großzügige Terrasse lädt im Sommer zu Entspannung und Genuss im Grünen ein. Der Innenraum bietet eine freundliche Atmosphäre mit viel Tageslicht. Da auch die Fassade unter Denkmalschutz steht, bleiben die alten Sprossenfenster erhalten und werden von innen mit neuen Fenstern verstärkt. Letztendlich bleibt die alte Wäscherei in ihrer einmaligen architektonischen Anmutung erhalten und wird gleichwohl mit neuem Leben erfüllt. Im Zentrum des Gebäudes befinden sich der Empfangsbereich mit der Anmeldung sowie einem Wartebereich. Darüber hinaus bietet das neu konzipierte Zentrum Platz für insgesamt 23 Behandlungsräume.

Doch dies ist nicht das einzige Haus auf dem Gelände, das zurzeit saniert wird. Auch das Gebäude 37 im Norden des Geländes, in welchem sich eine gerontopsychiatrische Station für Patienten ab 65 Jahren befindet, wird grundlegend erneuert. Auf zwei Ebenen mit 23 bzw. 24 Betten entstehen neue Zimmer. Jedes der Zweibett-Zimmer erhält eine Nasszelle und wird barrierefrei zugänglich sein. Speziell für demenzkranke Menschen eingerichtete Küchen runden das Angebot für diese Patientengruppe ab. Beide Ebenen werden jeweils in zwei Halbstationen aufgeteilt. Hier werden die Patienten nach dem Schweregrad der Demenz untergebracht. Damit wird dem Pflegepersonal die Versorgung jedes Einzelnen erleichtert. Als Aufenthaltsraum steht den Patienten der Station künftig ein großzügiger Wintergarten zur Verfügung. Die Umbauarbeiten haben im Dezember 2015 begonnen und werden noch bis Mai 2017 andauern. „Ein stetiger Wandel ist notwendig, um die Zukunft unseres Psychiatrischen Zentrums als angesehenen Standort für psychische Gesundung und als wichtigen Arbeitgeber in der Region vorausschauend zu sichern“, erläutert Vincent Karfus, Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Geschäftsführer des PZN. „Da kommt es bis zur Fertigstellung manchmal leider auch verkehrstechnisch im Gelände zu vorübergehenden Beeinträchtigungen.“ Dies ist im Moment vor allem bei dem veräußerten so genannten ‘Handtuchstück‘ an der Westlichen Zufahrt der Fall, wo zurzeit Eigentumswohnungen des Bauträgers Dombrowski entstehen. Doch die Verantwortlichen des PZN versichern, dass der Verkehr bald wieder wie gewohnt fließen wird.