Luftaufnahme vom Psychiatrischen Zentrum Nordbaden

Chefarzt Prof. Dr. Helmut Vedder wurde in den Ruhestand verabschiedet

Nach 18 Jahren chefärztlicher Tätigkeit in der Klinik für Allgemeinpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik II (APII) des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden wurde Professor Dr. Helmut Vedder in den Ruhestand verabschiedet. Die Feier fand im Kreis von Führungskräften und Kolleg*innen statt, die Helmut Vedder die besten Wünsche für den Ruhestand auf den Weg mitgaben.

Prof. Vedder ist Psychiater, Psychotherapeut und Neurologe. Er hat in seiner beruflichen Laufbahn einen reichen Erfahrungsschatz zusammengetragen, arbeitete im In- und Ausland, in der Forschung und erwarb die Zusatzqualifikation zum Dipl. Gesundheitsökonom.

Als er 2006 als Chefarzt der Klinik APII bestellt wurde übertrug man ihm auch gleich die Verantwortung für zwei klinische Außenstellen des PZN. Das Zentrum für Psychische Gesundheit Bruchsal existierte seit 2001, das Zentrum für Psychische Gesundheit Mosbach wurde mit einem Tag der offenen Tür drei Tage vor Vedders Eintreten in das PZN eröffnet und ihm übergeben. Mit der Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsal wurde 2007 ein Kooperationsvertrag über die Inbetriebnahme einer Einheit für Psychosomatische Medizin (PSM) in Bruchsal geschlossen. Heute betreibt die Außenstelle Bruchsal eine allgemeinpsychiatrische Station.

Geschäftsführerin Anett Rose-Losert wandte sich in ihrer Rede an den künftigen Chefarzt a.D.: „Sie haben in all den Jahren viele Veränderungen im PZN erlebt, waren für neue Aufgaben offen und haben die damit einhergehenden Herausforderungen gemeistert. Ihr Interesse galt der Verbesserung der psychiatrischen Versorgung. Ideen und Impulse diskutierten Sie mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, entwickelten gemeinsam Konzepte weiter und setzten diese mit Ihrem Team um.“

Über das Wirken in der Klinik und den Menschen Vedder äußerten sich in weiteren Reden seine engsten Wegbegleiter*innen. Für die Pflegedienstleitungen der Klinik griffen Birgit Karl, heute Pflegedirektorin des Klinikum Weissenhof, und Tobias Zeller zum Mikrofon. Karl ergänzte das Portfolio um weitere Therapieangebote, wie beispielsweise die Aromapflege, die Tiergestützte Therapie, Langschwertfechten und Stockkampf oder die berufsgruppenübergreifende Einführung der Gewaltfreien Kommunikation. „Du warst offen für Themen, die andernorts belächelt und kritisiert wurden, das haben wir sehr geschätzt,“ sagte Karl. Tobias Zeller ist seit 2018 PDL an Vedders Seite. Zeller führte weitere Aufgaben aus und beendete seine Rede mit einem Lob und Dank. „Ihnen war es immer wichtig, dass wir als Team gut funktionieren. Kommunikation, Austausch und Respekt, aber auch Humor und eine gute Gesprächsumgebung waren Ihnen wichtig. Dafür danke ich Ihnen.“

Die Klinik APII zeichnete sich unter Vedders Ägide auch durch gute Personalförderung aus. Tobias Link und Dr. Anna Grunze, ehemals Oberärzt*innen unter Helmut Vedder, sind beide aufgestiegen. Link wurde 2020 Chefarzt der Klinik Suchttherapie und Entwöhnung. Dr. Anna Grunze folgt Helmut Vedder nach. Sie ist seit 01.02.2024 Chefärztin der Klinik mit Schwerpunkt Psychotische Störungen. Beide bedankten sich in ihren Reden für die Unterstützung und den Rückhalt.

Den Redenreigen beendete Helmut Vedder selbst und zog Bilanz. „Für 35.000 Patientinnen und Patienten habe ich in dieser Zeit mit all ihren Veränderungen die „Letztverantwortung“ gehabt. Ich hatte ein engagiertes, kompetentes Team an meiner Seite. Es war mir eine Ehre, Teil dieses Fachgebiets zu sein. Nun schaue ich mit Dankbarkeit zurück und freue mich auf den neuen Lebensabschnitt. Das Feld ist gut bestellt. Vertrauen, Verantwortung und gemeinsame Werte werden die Leitungskräfte der Klinik weiterleiten.“

Die Feier ging noch weit in den Abend hinein. Für das leibliche Wohlergehen hatte die Küche der Servicegesellschaft Nordbaden gesorgt. Am Tisch servierte Liederkellner Charly Hanenberg musikalische Leckerbissen nach Wunsch, später auch zum Mitsingen.