Luftaufnahme vom Psychiatrischen Zentrum Nordbaden

25.09.14 - The job of my life! Junge Portugiesin der Partnerstadt lernt am PZN Wiesloch

Maria-Ines Sousa Alves ist 17 Jahre alt. Sie kommt wie 21 andere junge Portugiesen aus Amarante, der Partnerstadt Wieslochs. Einer Stadt mit 66 Tausend Einwohnern und mit einer Arbeitslosenquote von etwa 16 Prozent. Für viele junge Menschen ist der Weg nach der Schule in eine eigene Zukunft sehr schwer.

Maria-Ines sieht es daher als einen Glücksfall, dass sie durch das europaweit geförderte Projekt „the job of my life“ nach dem Vorstellungsgespräch mehrere Praktika am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN) machen und seit dem 1. September ihre Ausbildung zur Altenpflegerin im Gerontopsychiatrischen Zentrum am PZN beginnen konnte. Besuch erhielt die junge Frau jüngst von der portugiesischen Projektbetreuerin Estefania Vasconcelos. Mit der städtischen Wieslocher Projektbegleiterin Cornelia Schneider kam sie ins PZN, um mit der Auszubildenden und den Verantwortlichen des GZ Sabine Said und Andre Hieke sowie den Personalern Ralf Hub und Ertan Kara zu sprechen und Grüße aus der Heimat zu überbringen.
Dem Deutschunterricht kommt eine bedeutende Rolle zu. Die junge Frau hat zwar schon in ihrem Heimatland am Goethe-Institut fleißig gelernt. Auf der Station 36 steht sie jedoch vor einer Herausforderung: Die alten Menschen sprechen zum überwiegenden Teil Dialekt. Sabine Said ist Pflegedienstleiterin am GZ. Sie merkt an, dass auf der Beziehungsebene die Sprache oft noch durch Mimik und Gestik kompensiert werden kann. Jedoch sei Lesen und Schreiben können unabdingbar, wenn es um den professionellen Ablauf des Stationsalltags oder beispielweise um eine korrekte Dokumentation für die Krankenakte geht. Zukünftig steht die sprachliche Entwicklung in der theoretischen Ausbildung an der Berufsschule im Vordergrund. Andre Hieke, Pflegerischer Stationsleiter der Station, ist überzeugt, dass Sousa Alves es schaffen wird, „sie ist sehr fleißig, wissbegierig und aufgeschlossen, eine sehr nette Kollegin in unserem Team. Und was sagt die Auszubildende selbst dazu? Sie lächelt und meint „Mir macht die Arbeit mit den Patienten und im Team sehr viel Spaß, ich muss noch viel lernen.“ Ralf Hub und Ertan Kara wollen seitens der Personalabteilung im nächsten Schritt die Jugend- und Auszubildenden-Vertretung des PZN einschalten, um so Möglichkeiten zu schaffen, dass sich Gleichgesinnte und Gleichaltrige des PZN um die Belange der Portugiesin kümmern und um sie in den großen Betrieb noch besser zu integrieren.