Schulische Angebote
Wozu Schule?
Diese Frage mag sich aufdrängen, doch zeigt die Behandlungsrealität, dass viele unserer Patienten unzureichend gefördert wurden, z. T. sogar alphabetisiert werden müssen. Dass die Kenntnis der grundlegenden Fertigkeiten der Kulturtechniken das reibungslose Zusammenleben in der Gesellschaft erleichtert, ist jedem einsichtig, so dass die Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie bereits seit vielen Jahren ein Schulangebot vorhält.
Etwa 50 Patienten, verteilt auf 11 Stationen, werden von fünf Pädagogen, was ca. zwei ganzen Lehrerstellen entspricht, unterrichtet. Die Pädagogen sind in die jeweiligen Stationsteams integriert (Teilnahme an Team, Visiten, Supervisionen usw.) und den entsprechenden Funktionsbereichen zugeordnet.
Die Patientenschule hat die Funktion, mit adäquaten pädagogischen und sonderpädagogischen Maßnahmen die Patienten in ihrer Rehabilitation zu unterstützen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu deren Resozialisierung.
Die Schwerpunkte
Vermittlung elementarer Kulturtechniken mit lebenspraktischen Bezügen
- Alphabetisierung: Lesen und Schreiben (Synthese + Übergang von Buchstaben zu Wörtern)
- Elementarisierung: Sinnerfassendes Lesen und Schreiben
- Grundrechenarten
- Deutsch für Ausländer, Erlernen der Alltagssprache
Festigung und Erhöhung des Bildungsstandes
- Stützkurs: Leistungsbezogener Unterricht und Vorbereitung zum Hauptschulkurs
- Leistungskurs: Hauptschul-Kurs + Unterricht in den allgemeinbildenden Fächern (Dt., Bio., GK/W + Geschichte) der Ausbildungsberufe
- Computerkurs
- Sprachkurse
Entwicklung und Ausbau der sozialen Kompetenz
- Kognitives Training
Anhand einer Eingangsdiagnostik werden die Patienten den entsprechenden schulischen Angeboten zugeordnet. In einer bedarfsgerechten pädagogischen Förderung wird versucht, zielgerichtet die vorhandenen Fähigkeiten zu verbessern und weiter zu entwickeln.
Die Schulberichte der Patienten, die mindestens 1x pro Jahr angefertigt werden, gehören zu den Informationsquellen bezüglich des Entwicklungsstandes eines Patienten und sind somit ein Baustein für die Prognoseentscheidung.
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