Pflege ist so individuell wie wir Menschen es sind

Körperlich Pflegebedürftige und chronisch psychisch Kranke, die den Alltag alleine nicht mehr bewältigen können, erhalten im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden individuelle Pflege und Betreuung. Neben stationärer und teilstationärer Pflege sind auch ambulante Hilfen Teil unseres Leistungsspektrums. Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres pflegerischen Handelns. Wir begegnen Ihnen mit Freundlichkeit, Respekt und Verständnis. Unser Anliegen hierbei ist die Förderung und Erhaltung der Gesundheit, Selbstbestimmung, Eigenverantwortlichkeit und Beziehungsfähigkeit in allen Lebensphasen. 

Wir setzen auf moderne Pflegekonzepte wie z. B. Safewards oder den Recovery orientierten Ansatz bei der Bezugspflege. Die uns anvertrauten Menschen werden von qualifizierten Fachkräften betreut. Die kontinuierliche Fortbildung der Mitarbeitenden sichert die Qualität.

Eine gute Zusammenarbeit mit Angehörigen und Betreuenden ist ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. 

Christian-Roller Preis würdigt besondere Pflegekonzepte

Die Illenauer Stiftungen würdigen mit dem Christian Roller Preis schon seit Jahren Ideen und Konzepte, die psychisch Kranken und Menschen mit Behinderung in ihrem Lebensalltag helfen und sie unterstützen. Er fördert versorgungsrelevante, innovative und praktisch umsetzbare Projekte, die sich auf den gesamten Versorgungssektor, alle Disziplinen und alle in der psychiatrischen Versorgung tätigen Berufsgruppen beziehen.

Über einen Sonderpreis, dotiert mit einem Preisgeld von 1.000 Euro, freut sich die Klinik für Allgemeinpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik I (API) des PZN Wiesloch für das Projekt "Der Weg zu einem sicheren Ort: Implementierung und Umsetzung von Safewards auf zwei akutpsychiatrischen Stationen". Projektbeteiligte waren Franziska Lampert-Baumann, Ralf Lauterbach, Andrea Pleitgen, Prof. Dr. Markus Schwarz und Anna-Celina Vetter.

Einen Hauptpreis, dotiert mit einem Preisgeld von 4.000 Euro, erhielt André Hieke, Pflegedienstleiter des Gerontopsychiatrischen Zentrums am PZN für das Projekt "Stufen der Veränderung: Einführung von Recovery-Bausteinen im Rahmen der Organisationsform Bezugspflege".

Safewards – Unser Weg zu einem sicheren Ort

Safewards ist ein Konzept, mit dessen Hilfe Konflikte und Aggression auf psychiatrischen Akutstationen verhindert oder zumindest minimiert werden sollen. Dafür hat das Team der Klinik für Allgemeinpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik I (API) am PZN in Wiesloch um Franziska Lampert-Baumann zehn Hauptinterventionen entwickelt, die den Kern des Konzepts bilden und darauf abzielen, Konflikte und Aggression bereits vor der Entstehung zu vermeiden. Die Grundhaltung basiert auf dem Recovery Konzept. Patient*innen wird auf Augenhöhe begegnet, die Mitarbeitenden sollen sich in die Lage der Patient*innen versetzen, um ihre Ängste und Nöte besser zu erkennen und potentielle Gefahrensituationen so von Grund auf zu verhindern. 2015 und 2016 hatte es auf den Akutstationen der Klinik API überdurchschnittlich viele Übergriffe auf Mitarbeitende gegeben. Daraufhin wurde das Safewards-Konzept ins Leben gerufen und über einen Zeitraum von 18 Monaten eingeführt. Das Konzept leitet auch einen Wandel hin zu einer dauerhaften Recovery-Haltung ein, von der Patient*innen und Mitarbeitende gleichermaßen profitieren. Allerdings ist es auch mit vielen Veränderungen verbunden, was vor allem für die Mitarbeiter*innen eine Herausforderung darstellt und Flexibilität voraussetzt. Doch die Ergebnisse können sich sehen lassen: Seit der Einführung von Safewards konnte ein signifikanter Rückgang an Fixierungsmaßnahmen und ein noch größerer Rückgang der Fixierungsdauer nachgewiesen werden.

Stufen der Veränderung – Einführung von Recovery-Bausteinen im Rahmen der Organisationsform der Bezugspflege

Im Projekt „Stufen der Veränderung“ von André Hieke geht es darum, Genesungsfortschritte für die Patienten selbst sichtbar, messbar und bewertbar zu machen. Diese Herangehensweise hilft sowohl den Patienten, weil sie klare Strukturen vorgibt und motivierend wirkt, als auch den pflegerischen Mitarbeitenden. Mit Hilfe des Mental Health Recovery Star™ definieren die Betroffenen selbst ihre vorrangigen persönlichen Ziele und arbeiten anschließend gezielt darauf hin. Dafür ist eine bestimmte Organisationsform nötig, die Bezugspflege. Im Rahmen der Bezugspflege hat ein Patient eine bestimmte Pflegefachperson an der Seite, die Verantwortung für alle pflegerischen Tätigkeiten übernimmt. Recovery-Ziele messbar zu machen ist eine maßgebliche Voraussetzung für die Entwicklung evidenzbasierter Hilfen im Kontext einer Versorgung, die sich auf die Genesung und deren Fortschritte fokussiert.